Seit 1995 präsentiere ich den Wetterbericht in der ARD – im Ersten (Wetter vor Acht, Tagesthemen) und in vielen Dritten Programmen. Immer live, mit Begeisterung und ohne Teleprompter.
Das Wetter berührt uns emotional. Jeder hat dazu eine Meinung, wir finden es großartig oder ziemlich doof (und das ist ja auch das Schöne daran) – und auch ich mag nicht jedes Wetter.
Ebenso spannend wie faszinierend: das Wetter ändert sich mit jeder Minute und somit auch der Blick auf die Wettervorhersage. Deshalb ist es mein sportlicher Ehrgeiz, die beste Wettervorhersage zu liefern, die in diesem Moment möglich ist – auch und gerade in Zeiten des Klimawandels. Denn der Klimawandel erhöht das Tempo – das Tempo der Veränderung.
Vieles hat sich zur Wettervorhersage in den vergangenen Jahren gewandelt. Supercomputer, maschinelles Deep Learning und künstliche neuronale Netze haben dazu beigetragen.
Und natürlich der Klimawandel. Nicht, dass sich die Vorhersage des Wetters als solche ändert, aber die Themen werden andere, Stichwort Extremwetter.
Die wichtigste Aufgabe aus meiner Sicht:
Die Menschen vor Unwettern und dessen Folgen zu warnen. Und natürlich den Klimawandel erklären. Beschreiben, wie beides miteinander zusammenhängt, Einordnungen vornehmen und Sensibilität schaffen – Wissenschaftsjournalismus mit Haltung!
Klima und Klimawandel verstehen
Im Gegensatz zum Wetter ist das Klima und seine Veränderung per se nicht emotional! Denn langfristige Veränderungen in globalen Maßstäben können wir nicht wirklich fühlen, sondern eher intellektuell begreifen.
In meinen Augen eine der Hauptschwierigkeiten, eine der größten Herausforderungen bei der Kommunikation des Klimawandels – auch deshalb werden die Auswirkungen des Klimawandels nach wie vor unterschätzt.
Viele Menschen haben Mühe, die Problematik einer weltweiten Erwärmung um 1,5 Grad zu verstehen. 1,5 Grad – dahinter steht ein globaler, langjähriger Mittelwert, der vieles von dem verschleiert, was im Einzelnen bei mir vor der Haustür passieren wird.
Ob bei mir vor Ort 40 statt 35 Grad gemessen werden, ob Dürreperioden länger dauern oder Starkregen meine Straße unter Wasser setzt – das merke ich sehr wohl.
Genau diesen Zusammenhang erkläre ich in meinen Wetterberichten, in Vorträgen, Diskussionen und in TV-Sendungen.
Keynote-Speaker
Ob nun „Redner“ oder neudeutsch „Keynote-Speaker“: Ich empfinde es als etwas ganz Besonderes, auf der Bühne zu stehen und den Menschen in die Augen zu schauen – ihnen meine Geschichten zu erzählen. Meine Geschichten über das Wetter und das Klima.
Eins mit dem Publikum
Während ich im Fernsehstudio allein mit den Roboterkameras stehe, kann ich bei einem Vortrag mit dem Publikum interagieren. Wir kommen zusammen, diskutieren und tauschen uns aus, zu dem Thema, das immer wichtiger wird: dem Klimawandel.
Es geht mir nicht darum, den Teufel an die Wand zu malen (was einfach wäre, denn die Entwicklung des Klimawandels ist bedrohlich), sondern darum, die Augen zu öffnen. Damit wir wissen, was auf uns zukommt und wie wir heute schon die richtigen Entscheidungen treffen können.
Einige meiner Schwerpunkte als Keynote-Speaker
Was bedeutet der Klimawandel für Kommunen, Städtebau, Stadtplanung? Wie gehen wir mit Hitzewellen von mehr als 45 Grad um? Was bedeutet Klimawandel für die Landwirtschaft? Welche Herausforderung, aber auch Chancen gibt es für Unternehmen? Welche Klimarisiken müssen im Zuge der EU-Taxonomie und CSRD berücksichtigt werden?
Wissenschaftsjournalist
Zusammenhänge aufzeigen, Geschichten finden, Bilder im Kopf entstehen lassen – das ist eine große Herausforderung. Das macht mir unheimlich viel Spaß und ist für mich der Kern meiner Arbeit als Wissenschaftsjournalist.
Meine erste Sendung, die ich neben dem Wetter moderiert habe, war „Chamäleon“. Eine Tier- und Pflanzensendung für Kinder in der ARD (Ende der 1990er Jahre). Dann folgten viele weitere: „Kopfball“ (ARD), „Abenteuer Wissen“ (ZDF) oder „SMS – Schwanke meets Science“ (ARD-Alpha).
Abenteuer Wissen wurde 2010 mit der Goldenen Kamera als beste Informationssendung ausgezeichnet!
2011 erhielt ich den Universitaspreis für Wissenschaftsjournalismus der Hanns-Martin-Schleyer-Stiftung, 2019 wurde ich für den Grimmepreis nominiert und 2022 bekam ich die Medaille für naturwissenschaftliche Publizistik der Deutschen Physikalischen Gesellschaft.
Filmproduzent und Wetter-Unternehmer
WQ Media GmbH
Als Filmproduzent habe ich gemeinsam mit dem herausragenden Filmemacher und Regisseur Peter Prestel, vor vielen Jahren WQ Media gegründet. Um wissenschaftliche Themen allgemeinverständlich in Reportagen, Dokumentationen und andere Videoformate zu packen.
Wissenschaftsjournalismus aus Sicht als Filmproduzent hat noch einmal eine andere Komponente. Und für mich ist es spannend, auch einmal hinter der Kamera zu stehen.
Mit WQ Media produzieren wir Formate für Fernsehsender wie die ARD (Weltspiegel) und ARTE (ARTE Re:), aber auch für wissenschaftliche Einrichtungen oder NGOs, wie z.B. den NABU.
2020 habe ich zusammen mit meinem Kollegen Niko Renkosik (mehrfacher Gewinner des Wetterprognoseturnieres!) die Firma MeteoCloud aus der Taufe gehoben.
Wir bieten vor allem im B2B-Geschäft meteorologische Lösungen für Unternehmen und Kommunen an. Außerdem haben wir im Zuge der CSRD-Berichtspflicht für Unternehmen eine Datenbank entwickelt, um Klimarisiken entsprechend für jeden Standort der Welt analysieren und berichten zu können.
Wir erstellen die notwendigen Reports und beraten die Unternehmen umfassend im Hinblick auf die Herausforderungen durch den Klimawandel.
Seit vielen Jahren bin ich als Botschafter und Storchen-Pate dem NABU eng verbunden. Außerdem freue ich mich, als Botschafter der Kindernothilfe Projekte zum Thema Klimaschutz und Kinderrechte zu unterstützen.